in Gießen

Faktencheck: Wie sinnvoll sind Tierversuche?

Allgemein
Etwa 3 Millionen Tiere sterben deutschlandweit jährlich an Tierversuchen. Die Dunkelziffer ist erheblich höher, Schätzungen belaufen sich auf bis zu sieben Millionen. Alleine für Mäuse werden in Deutschland jährlich ca. 1,9 Milliarden (!) Euro ausgegeben.[1]

Finanzierung
Der Bund finanziert mit etwa 4,9 Mio. Euro humanrelevante, tierversuchsfreie Tests (sogenannte „Alternativmethoden“)  – im Vergleich dazu gehen etwa 2,98 Mrd. Euro in die Forschung am Tier.[2]  Insofern gibt es auch eine große Lobby, die aktiv daran arbeitet, Tierveruche fortzusetzen.
→ Es gehen also über 99% der Förderung an Tierversuche, nicht einmal 0,1% an Versuche mit Freiwilligen.

Übertragbarkeit von Testergebnissen

95% der Medikamente, die an Tierversuchen als sicher getestet werden, erhalten bei den Tests am Menschen keine Zulassung  – das bedeutet, dass die Testergebnisse an Tieren in der überwiegenden Mehrheit der Fälle nicht auf den Menschen übertragbar sind.[3]
→ 20 bis 50% der Medikamente, die zugelassen werden, werden zu einem späteren Zeitpunkt mit Warnhinweisen versehen oder komplett vom Markt genommen.
→ Menschen und Mäuse gehören zwar beide zur Familie der Säugetiere, aber ihre Organismen unterscheiden sich enorm. Die mangelnde Übertragbarkeit von Tierversuchen auf den Menschen beweist das.
→ Die mangelnde Übertragbarkeit hat schwerwiegende Folgen für Menschen: Jährlich sterben allein im stätionären internistischen Bereich in Deutschland 58.000 Menschen an den Folgen von unerwünschten Arzneimittelnebenwirkungen!

Warum jetzt?
Der Fall der aktuellen Covid-19-Erkrankung zeigt, dass es auch anders geht: da die Zeit drängte, wurden viele Tierversuche zu den Impfstoffen verkürzt. Stattdessen wurde verstärkt auf Versuche an komplexen Compuersystemen gesetzt. Eine „reguläre“ Impstoffstudie, mit Tierversuchen, benötigt acht bis zehn Jahre.
→ Tierversuche sind also zu langsam!
→ Versuche an Multi-Organ-Chips sind deutlich schneller, denn die Ergebnisse sind direkt auf andere Menschen übertragbar – ohne Umwege und Verzögerungen!

Was kann ich tun?
Wenn du dich durch unsere Aktion und diesen Flyer angesprochen fühlst, und selbst etwas gegen Tierversuche unternehmen willst, dann informiere dich weiter – z.B. auf den folgenden Webseiten:

www.crueltyfreeinternational.org
www.tierversuchsfreiesgiessen.blackblogs.org
www.aerzte-gegen-tierversuche.de

 

Quellen:

1: Tierschutzbericht der Bundesregierung 2015, S. 49.
2: Jahresbericht der Deutschen Forschungsgemeinschaft 2015, S. 220.
3: Arrowsmith J.: A decade of change. Nature Reviews Drug Discovery 11 (2012). S. 17-18.
4: Schnurrer, J.; Fröhlich, J.: Zur Häufigkeit und Vermeidbarkeit von tödlichen unerwünschten Arzneimittelwirkungen. Der Internist 44 (2003), S. 889 – 895.